Ruth Winkelmann

* 08. Sep 1928 in Berlin

ein Video von falscherfilm.org

Gespräch vom 17. Jun 2020
125 min
Inhaltsverzeichnis

Kurzbiografie

Ruth Winkelmann wurde 1928 in Hohen-Neuendorf bei Berlin geboren. Ihr Vater gehörte einer traditionsreichen jüdischen Familie an, ihre Mutter trat zum Judentum über. Ruth wurde 1935 in der jüdischen Schule in der Auguststraße eingeschult, wo sie 1938 die Zerstörung des jüdischen Viertels und der Synagoge erlebte. Die Großeltern mussten ihr Geschäft weit unter Wert verkaufen. Sie und viele weitere Familienmitglieder wurden in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern ermordet.

Ruths Vater und sie selbst, als “Halbjüdin”, mussten nach Kriegsbeginn Zwangsarbeit leisten. Die Ehe der Eltern wurde zwangsweise geschieden und der Vater nach Auschwitz deportiert. Die Familie erhielt erst nach Kriegsende Kenntnis von den Umständen seines Todes.
Ruth erlebte mehrere lebensgefährliche Situationen. Sie überlebte zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester versteckt in der Laube eines Freundes der Mutter. Die kleine Schwester starb an Diphtherie kurz vor dem Ende des Krieges.

Später absolvierte Ruth eine Lehre und lernte 1949 ihren Ehemann kennen. Als erwachsene Frau besuchte sie die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Auschwitz-Monowitz, um ihres Vaters zu gedenken und war mehrfach bei einer Kusine in Israel zu Besuch.

Durch eine Reisebekanntschaft kam sie zur Zeitzeugenarbeit. Inzwischen hat sie ihre Geschichte vielfach erzählt und es ist ein Buch entstanden, das von ihrem schwerem Schicksal in der NS-Zeit berichtet. Sie hofft auf diese Weise Rechtsextremismus und Antisemitismus entgegenwirken zu können.

Fotos

Buchveröffentlichung

Plötzlich hieß ich Sara: Erinnerungen einer jüdischen Berlinerin 1933-1945
Autor: Ruth Winkelmann
Titel: Plötzlich hieß ich Sara: Erinnerungen einer jüdischen Berlinerin 1933-1945
Jahr: 2011
Verlag: Jaron


ISBN: 978-3897736641

Schlagworte