Kurzbiografie
1949 geboren, wuchs Lena als Kind deportierter „Russlanddeutscher“ in der kasachischen Steppe auf. Ihre aus Deutschland stammenden Vorfahren hatten über drei Generationen in Wolhynien gelebt, bis sie von der Sowjet-Regierung enteignet und zwangsumgesiedelt wurden. Dass sie die ersten Jahre in einem sowjetischen Gulag lebte, erfuhr Lena erst als Erwachsene. Ihre Eltern brachten Lena von Anfang an die deutsche Sprache und Kultur nahe. Sie studierte später Germanistik und Pädagogik in Omsk, wurde Deutschlehrerin und arbeitete als Schuldirektorin.
Vor der Wiedervereinigung reiste sie mehrmals zu Verwandten in der DDR. Diese Reisen förderten ihren Wunsch, selbst in Deutschland zu leben. 1993 schließlich immigrierte sie mit ihrer Mutter und ihren Töchtern nach Deutschland. Nach einem kurzen Aufenthalt in einem Aufnahmelager kam die Familie nach Berlin. Hier arbeitete Lena im Sozialbereich des Deutschen Roten Kreuz und der Diakonie, bis sie in den Ruhestand ging. Sie betrachtet ihre Migration und ihr Leben in Deutschland mit viel Dankbarkeit, muss aber immer wieder feststellen, dass sie hier nicht als Deutsche, sondern als Migrantin wahrgenommen wird.
Fotos
Buchveröffentlichungen
Titel: Manchmal dauert ein Weg ein Leben lang. Vom Gulag nach Berlin
Jahr: 2014
Verlag: Books on Demand
ISBN: 978-3738601329