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Kurzbiografie
Helga Cent-Velden wurde 1926 in der Hussittenstraße im südlichen Wedding geboren, damals eine Arbeitergegend mit vielen arbeitslosen Familienvätern. Helgas Vater war Werkzeugmacher bei der AEG, Vorarbeiter, Gewerkschaftsmitglied und Sozialist. Nach 1933 wurden die jüdischen Familien im Stadtteil zunehmend diskriminiert und Helgas Kontakte zu jüdischen Mädchen wurden vom Rektor ihrer Schule verboten. Helga erlebte die Zerstörungen in der Pogromnacht 1938 und die Verfolgung der jüdischen Ladenbesitzer in der Nachbarschaft aus nächster Nähe mit.
Nach dem Volksschulabschluss absolvierte sie ebenfalls bei der AEG eine Ausbildung zur technischen Zeichnerin und war bis Kriegsende in diesem Beruf tätig. 1944 begannen die schweren Bombenangriffe auf Berlin. Die Wohnung der Familie wurde zerstört, Helga überlebte im Schutzbunker und musste später als “Trümmerfrau” in der zerbombten Stadt arbeiten.
Nach dem Krieg ergriff Helga die Chance, eine Ausbildung zur „Neulehrerin“ zu absolvieren und arbeitete zunächst in einer Grundschule in Wittstock. Später gelang es ihr, nach Westberlin zu wechseln. Sie hielt politisches Engagement für wichtig, trat der SPD bei und wurde Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung.