Donnerstag, 10.08.23, 18:30 Uhr, Mitte Museum, Pankstraße 47, 13357 Berlin
Im Rahmen unserer Ausstellung „NACHGEFRAGT – Berliner Zeitzeug:innen und ihre Migrationserfahrungen” im Mitte Museum laden wir die Menschenrechtsaktivistin und Migrationsexpertin Thúy Nonnemann zum Zeitzeugengespräch ein.
Thúy Nonnemann wurde 1938 in Vietnam geboren. Nach dem Abitur und der Aufnahme eines Studiums, das sie wegen der angespannten politischen Situation und dem folgenden Vietnamkrieg aber abbrechen musste, wurde sie Stewardess. In Saigon lernte sie ihren zukünftigen Ehemann kennen, der auf dem deutschen Lazarettschiff „Helgoland“ arbeitete. Sie folgte ihm Ende der 60er Jahre nach West-Berlin, wo ihr das deutsche Essen, vor allem aber die Studentenbewegungen einen ersten Kulturschock bereiteten. Mit der kriegsbedingten Flüchtlingswelle aus Vietnam erwuchs ihr Engagement für ihre immigrierten Landsleute, die sogenannten Boat People und später auch die ehemaligen vietnamesischen „Vertragsarbeitenden“ der DDR. Seit vielen Jahren setzt sie sich außerdem für Inhaftierte und von der Abschiebung bedrohte Vietnames:innen ein und ist u.a. Mitglied im Berliner Vollzugsbeirat.
In unserem Gespräch wollen wir nachfragen, wie Thúy Nonnemann den Bruch zwischen dem Leben in Vietnam und in Deutschland erlebte, welche Erfahrungen sie im Umgang mit Migration in Ost- und Westdeutschland machte und wie sie aktuelle Migrationsbewegungen aus Vietnam beurteilt.
Kommt vorbei und bringt gerne eigene Fragen mit! Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.