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Kurzbiografie
Herbert Wargenau wurde 1930 in Königsberg als Sohn eines Lehrers geboren. Nach der Versetzung des Vaters nach Beuthen in Oberschlesien wurde er dort eingeschult. Der Vater war wie viele Lehrer in der NSDAP, sie erhofften die Rückkehr der verlorenen Gebiete ins Reich. Bei Kriegsausbruch wurde der Vater sofort eingezogen, er war Ausbilder bei der Wehrmacht und starb schon 1944.
Die Familie kehrte 1941 nach Königsberg zurück und Herbert hat sehr genaue Erinnerungen an den Bombenkrieg und die Zerstörung der Altstadt. Viele Klassenkameraden starben. Nach der Kapitulation Königsbergs begann im Januar 1945 die große Flucht. Die Mutter blieb zurück und starb zwei Jahre später. Herbert wurde in Preußisch-Eylau als „Soldat“ gefangen genommen, zusammen mit deutschen Soldaten und Zwangsarbeitern verschiedener Nationen.
Erst 1949 wurde er nach schweren Zwangsarbeiterjahren ins Lager Friedland entlassen und ging in eine kleine Stadt im Sauerland, in der seine jüngere Schwester gelandet war. Allmählich gelang es ihm, beruflich Fuß zu fassen. Erst 2015 besuchte Herbert Wargenau zum ersten mal wieder seine Heimatstadt Königsberg und machte sich mit den Umständen des Neu- und Wiederaufbaus vertraut.