Horst Selbiger

* 10. Jan 1928 in Berlin

ein Video von falscherfilm.org

Gespräch vom 23. Dez 2020
119 min
Inhaltsverzeichnis

Kurzbiografie

Horst Selbiger wurde 1928 als Sohn eines jüdischen Zahnarztes und seiner nichtjüdischen Ehefrau in Berlin geboren. 1934 wurde er eingeschult und als einziger Jude von Lehrern und Mitschülern gedemütigt. 1938 wechselte er zur jüdischen Mittelschule in der Großen Hamburger Straße und fand dort echte Gemeinschaft. Nach der Pogromnacht 1938 musste der Vater seine Praxis schließen und Zwangsarbeit leisten. Die Familie wurde in ein „Judenhaus“ eingewiesen. Eine geplante Emigration war nicht mehr möglich.

Die jüdische Schule wurde 1942 geschlossen und Horst musste gefährliche Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb leisten. Am 27. Februar 1943 sollten der Vater, Horst und sein Bruder nach Auschwitz deportiert werden, sie wurden aber durch die christliche Ehefrau und Mutter, die an der Demonstration der Angehörigen in der Rosenstraße teilnahm, gerettet.

Nach Kriegsende ging Horst nach Ostberlin und erlebte dort eine Zeit des Aufbruchs. Er studierte an der HU, wurde Journalist und Autor. Nach dem Aufstand 1953 erlebte er aber zunehmende Repressionen und auch persönliche Rückschritte. 1964 kehrte Horst Selbiger nach Westberlin zurück; er kämpfte dort jahrelang  um eine Entschädigung für die erlittenen Verfolgungen und die gesundheitlichen Schädigungen aus der Zeit der Zwangsarbeit.

Fotos

Buchveröffentlichung

Verfemt – Verfolgt – Verraten: Abriss meines Lebens
Autor: Horst Selbiger
Titel: Verfemt – Verfolgt – Verraten: Abriss meines Lebens
Ort/Jahr: Berlin, 2018
Verlag: Spurbuchverlag

ISBN: 978-3-88778-458-4

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