Marie-Louise Gericke

* 10. Mai 1925 in Berlin

ein Video von falscherfilm.org

Gespräch vom 22. Mai 2019
56 min
Inhaltsverzeichnis

Kurzbiografie

Marie Louise Gericke, geboren am 10. Mai 1925, wuchs als Offizierstochter in Berlin sowie teilweise in der von Mies van der Rohe entworfenen Villa Urbig in Neubabelsberg auf, die den Eltern ihrer Stiefmutter gehörte. Als Schulkind wurde sie Zeugin von antisemitischen Verfolgungen in ihrem Freundeskreis. Ihr Vater war kein Anhänger des NS-Regimes. Trotzdem musste Marie-Louise dem Bund Deutscher Mädel (BDM) beitreten und später im Reichsarbeitsdienst (RAD) u.a. auf Ernteeinsätzen tätig werden.

Das Ende des Krieges und den Einmarsch der Roten Armee erlebte sie in Potsdam. Die Villa Urbig wurde von den Alliierten beschlagnahmt und während der Potsdamer Konferenz zum Wohnsitz des britischen Primierministers Winston S. Churchill und seines Nachfolger Clement R. Attlee umfunktioniert.

Noch 1945 gelang Frau Gericke die Flucht aus der Sowjetischen Besatzungszone nach Westberlin, von wo aus sie 1950 nach New York auswanderte und dort als Sekretärin im Deutschen Generalkonsulat arbeitete. 1972 kehrte sie nach Deutschland zurück und war in Bonn als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim „Senator für Bundesangelegenheiten“ tätig. 2003 schließlich kehrte sie nach Berlin zurück und engagiert sich seither u.a. in der Zeitzeugenarbeit.

 

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