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Kurzbiografie
Walter Sylten wurde 1930 in Thüringen geboren. Sein Vater Werner Sylten war „Halbjude“, evangelischer Pfarrer und in Bad Köstritz Leiter eines Mädchenheims. 1936 wurde der Vater aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus dem Dienst entlassen und fand nach vergeblicher Stellensuche 1938 eine neue Tätigkeit im “Büro Grüber“ in Berlin. Das “Büro Grüber” war eine Organisation der Bekennenden Kirche und verhalf “rassisch” verfolgten Christen zur Auswanderung aus Deutschland. Die Mutter von Walter Sylten starb durch Suizid, die Familie verlor ihre Wohnung, Walter und sein Bruder mussten mehrfach die Schule wechseln.
1941 wurde der Vater verhaftet und zunächst im Polizei-Gefängnis am Alex inhaftiert. Von dort wurde er ins KZ Dachau deportiert und 1942 im KZ Schloss Hartheim bei Linz ermordet.
Nach dem Ende des Krieges studierte Walter Sylten zunächst an der HU in Ostberlin, wechselte aber dann an die FU in Westberlin. Er hat sich als Erwachsener bemüht, das pädagogische Wirken des Vaters und dessen Verfolgungsschicksal in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. So gibt es heute u.a. einen Stolperstein für den Werner Sylten und mehrere Straßen und pädagogische Einrichtungen, die nach ihm benannt sind.